So ist der aktuelle Stand der Auswirkungen von Corona auf Unternehmen und Wirtschaft
Die Corona-Krise hat inzwischen die ganze Welt erfasst: Vom Epizentrum in Europa über Asien bis hin zu den USA melden alle größeren Volkswirtschaften und Märkte schwere Auswirkungen durch den Virus. Ein Shut-Down des öffentlichen Lebens, Ausgangsbeschränkungen und Kurzarbeitergeld sind nur einige der Konsequenzen, die die grassierende Pandemie mit sich bringt. Selbstständige, Angestellte und Geschäftsführer stehen nun vor außerordentlichen Herausforderungen. Wir informieren Sie über den aktuellen Stand der Auswirkungen, die das Corona-Virus auf Unternehmen hat.
Welche Auswirkungen hatte Corona bereits auf die Unternehmen?
In Asien wurden bereits im Januar drastische Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, im März zogen Deutschland und andere Staaten der europäischen Union nach.
Die ausnahmslose Schließung aller Geschäfte, die keine systemkritischen Funktionen erfüllten, sowie Ausgangssperren für die Bevölkerung waren zwei der Maßnahmen, die den größten Einfluss auf das Wirtschaftsleben hatten. Durch den seit knapp zwei Wochen andauernden Shut-Down sind vor allem kleinere Betriebe sowie Selbstständige von enormen finanziellen Verlusten betroffen. Diese haben in der Regel nicht die notwendigen Rücklagen, um einen solchen Einbruch kompensieren zu können.
In der Gastronomie und dem Einzelhandel, von wenigen Ausnahmen wie Supermärkten abgesehen, werden bereits jetzt Umsatzeinbußen in Millionenhöhe veranschlagt. Durch Umsatzrückgänge im zweistelligen Prozentbereich geraten auch zunehmend mittlere und große Unternehmen in Zahlungsengpässe, etwa beim Bedienen von Verbindlichkeiten oder der Zahlung von Fixkosten wie Löhne und Mieten.
Welche Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten müssen Unternehmen ergreifen?
Alle Unternehmen sind angehalten, ihre Beschäftigten wenn möglich ins Home Office zu versetzen. So soll die generelle Ansteckungsgefahr vor allem in großen Betrieben verringert und Angestellte besser geschützt werden.
In Bereichen wie der Produktion, Logistik und dem Lebensmitteleinzelhandel hat das Bundesministerium für Gesundheit Empfehlungen für verschiedene Schutzmaßnahmen veröffentlicht, um die Mitarbeiter in diesen Bereichen zu schützen:
- Dienstreisen und Zusammenkünfte: Der Arbeitgeber sollte auf diese verzichten, sofern sie nicht absolut dringlich sind. Auch Konferenzen, Meetings und Verhandlungen sollten über virtuelle Kommunikationswege ablaufen, um Ansteckungen zu vermeiden
- Mindestabstand: In Lagern oder der Produktion sollen alle Mitarbeiter einen Mindestabstand von 1,5 Metern zur nächsten Person einhalten. Wo das nicht möglich sein sollte, ist der Arbeitgeber angehalten, Atemschutzmasken zur Verfügung zu stellen
- Kantinen und andere Versammlungsräume sollten vorübergehend geschlossen oder aber eine Beschränkung der Anwesenden eingeführt werden. Empfohlen wird, das Mitnahme-Angebot anstatt der Verpflegung vor Ort deutlich auszubauen
Wie beeinflussten die Pandemie und der resultierende Shut-Down den Arbeitsmarkt?
Durch das Einfrieren großer Teile der Wirtschaft sehen sich manche Unternehmen gezwungen, Personal abzubauen. Das trifft vor allem saisonale Beschäftigte, wie zum Beispiel im Baugewerbe. In den offiziellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit schlagen sich die Auswirkungen der Corona-Krise zwar noch nicht nieder, da die offizielle Auswertung sich vorerst nur bis zum 12. März erstreckt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil rechnet jedoch mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote, die im Februar 2020 saisonbereinigt bei 5,3 Prozent lag.
Um einen rasanten Anstieg der Quote von Menschen ohne Beschäftigung zu vermeiden, setzte die Bundesregierung eine Lockerung der Bedingungen für das Kurzarbeitergeld um. So wird vor allem kleinen und mittleren Betrieben eine Alternative zum direkten Personalabbau geboten. Zudem übernimmt der Staat die vollständige Höhe der Sozialversicherungsbeiträge für die Unternehmen, um eine weitere Entlastung zu schaffen.
Auf welche Unterstützung können Unternehmer hoffen?
Um eine massive Rezession zu verhindern, wurden durch Bundestag und Bundesrat in der dritten Märzwoche verschiedene Unterstützungspakete beschlossen. Diese beinhalten unter anderem:
- Erleichterung des Zugangs zu Kurzarbeitergeld (KAG): Unternehmen können ihre Lohnkosten so vorübergehend senken und auf Entlassungen verzichten. Zudem besteht die Option auf eine Verlängerung des maximalen Bezugszeitraums für KAG von 12 auf 24 Monate. Auch der Mindestanteil der Mitarbeiter, bei denen die Arbeitszeit aufgrund der wirtschaftlichen Lage gekürzt werden muss, wurde von 30 auf 10 Prozent gesenkt, um den Zugang zu erleichtern
- Staatliche Liquiditätshilfen: Um Unternehmen zu entlasten, schafft der Staat die Möglichkeit der Stundung von Steuern sowie der Aussetzung von Vorauszahlungen
- Zugang zu günstigen Krediten: In Zusammenarbeit mit der KfW-Bank werden aktuelle Programme zur Liquiditätshilfe ausgebaut und für mehr Unternehmen zur Verfügung zu stehen. So sollen Kredite leichter zugänglich gemacht werden, zudem werden die Kreditrisiken zu 80 % vom Bund übernommen und die Bearbeitungszeiten für Kreditanträge auf die staatliche Unterstützung minimiert
Fazit
Das Corona-Virus hat die europäische Wirtschaft schwer getroffen, besonders leiden exportorientierte Länder wie Deutschland darunter. Durch die bundesweit verordneten Ausgangsbeschränkungen kommt es zusätzlich zu großen Umsatzeinbußen in einigen Branchen wie der Gastronomie und dem Einzelhandel, die durch Rücklagen nur schwer abgefedert werden können.
Das umfassende Hilfspaket der Bundesregierung soll hier Abhilfe schaffen und Betrieben den Fortbestand in dieser existenzbedrohenden Lage ermöglichen. Eine schnelle und unbürokratische Abwicklung der Anträge soll dabei großen, mittleren und kleinen Betrieben finanziell unter die Arme greifen und die Wirtschaft in der aktuellen Ausnahmesituation konsolidieren. Weiterhin liegt die Priorität auf der Eindämmung der Corona-Pandemie, um das öffentliche und wirtschaftliche Leben zu einem angemessenen Zeitpunkt wieder hochfahren zu können.